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Prostataerkrankungen sind ziemlich häufig und betreffen vor allem Männer, die älter werden. Die Behandlungsmöglichkeiten sind breit gefächert und hängen stark davon ab, um welche Art und welches Stadium der Erkrankung es sich handelt.

Ob es nun um eine gutartige Vergrößerung, eine Entzündung oder sogar Prostatakrebs geht – es gibt gezielte Therapien, die individuell angepasst werden können.

Ein Arzt erklärt einem Patienten die Behandlung von Prostataerkrankungen anhand eines anatomischen Modells in einer modernen Arztpraxis.

Wir möchten Ihnen einen Überblick geben, welche Therapieformen heute zur Verfügung stehen – von Medikamenten über Operationen bis hin zu modernen, schonenderen Methoden.

Auch die Schmerzlinderung und die Lebensqualität spielen dabei eine große Rolle.

Es ist wichtig, die eigenen Therapieoptionen zu kennen und gemeinsam mit dem Arzt die beste Entscheidung zu treffen. So lässt sich vielleicht ein bisschen mehr Sicherheit gewinnen, um die Beschwerden gezielt anzugehen und die Gesundheit der Prostata zu verbessern.

Mehr Details zu den Behandlungsmöglichkeiten gibt’s auf der Seite des Krebsinformationsdienstes.

Überblick über Prostataerkrankungen

Anatomische Darstellung der männlichen Beckenregion mit hervorgehobener Prostata und Symbolen für verschiedene Behandlungsmethoden von Prostataerkrankungen.

Die Prostata spielt eine zentrale Rolle im männlichen Körper. Erkrankungen an diesem Organ sind keine Seltenheit und können sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen.

Es hilft, die Funktionen der Prostata, die häufigsten Krankheiten und auch die Risikofaktoren zu kennen – so kann man im Ernstfall schneller reagieren.

Wichtige Funktionen der Prostata

Die Prostata ist etwa so groß wie eine Walnuss und sitzt direkt unter der Blase. Sie produziert eine Flüssigkeit, die später ein Teil des Samens wird.

Diese Flüssigkeit schützt und ernährt die Spermien. Außerdem hilft die Prostata dabei, den Harnfluss zu regulieren.

Sie umschließt die Harnröhre, was bedeutet, dass sie beim Wasserlassen durchaus eine Rolle spielt. Eine gesunde Prostata ist also wichtig für die Fortpflanzung und die Blasenfunktion.

Typische Prostataerkrankungen und ihre Häufigkeit

Am häufigsten sind die Prostatavergrößerung, die Prostatitis (also eine Entzündung) und Prostatakrebs.

Viele Männer ab 50 haben mit einer gutartigen Prostatavergrößerung zu tun, die das Wasserlassen erschweren kann.

Prostatitis betrifft eher jüngere Männer und äußert sich oft durch Schmerzen im Beckenbereich. Prostatakrebs wiederum wächst meist langsam, ist aber trotzdem eine der häufigsten Krebsarten bei Männern.

Früherkennung und regelmäßige Kontrollen sind hier wirklich entscheidend.

Risikofaktoren und Prävention

Einige Faktoren erhöhen das Risiko für Prostataerkrankungen, darunter Alter, genetische Veranlagung und Lebensstil.

Das Alter ist wohl der größte Risikofaktor, besonders wenn es um Prostatakrebs oder Vergrößerung geht. Auch die familiäre Vorgeschichte spielt eine Rolle.

Wer auf gesunde Ernährung, Bewegung und regelmäßige Vorsorge achtet, kann das Risiko zumindest etwas senken. Je früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser stehen die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung.

Symptome und Beschwerden bei Prostataerkrankungen

Prostataerkrankungen machen sich oft durch Probleme beim Wasserlassen und Veränderungen der Blasenfunktion bemerkbar. Manche Symptome tun weh oder brennen, andere betreffen eher den Harndrang oder die Kontrolle über die Blase.

Es lohnt sich, auf diese Anzeichen zu achten, um möglichst früh reagieren zu können.

Anzeichen wie Brennen beim Wasserlassen

Brennen beim Wasserlassen ist ein häufiges Symptom. Meist steckt eine Entzündung der Prostata dahinter, die sogenannte Prostatitis.

Oft kommen Schmerzen im Beckenbereich dazu, manchmal auch ein stechender Schmerz beim Ejakulieren. Diese Beschwerden entstehen durch Reizungen oder Infektionen, die die Harnröhre und Prostata betreffen.

Brennen kann übrigens auch auf einen Harnwegsinfekt hindeuten, der nicht selten gemeinsam mit einer Prostatitis auftritt.

Probleme beim Wasserlassen und Harnverhalt

Eine vergrößerte Prostata kann die Harnröhre einengen. Das macht es schwerer, den Urinfluss zu starten oder durchzuhalten.

Im schlimmsten Fall kommt es zum Harnverhalt – dann lässt sich die Blase gar nicht mehr oder nur noch unvollständig entleeren. Das ist ein Notfall, weil sich der Harn staut und sogar die Nieren Schaden nehmen könnten.

Auch ein schwacher Strahl oder unterbrochenes Wasserlassen sind typische Probleme, die den Alltag ziemlich beeinträchtigen. Eine genaue Diagnose ist hier wirklich wichtig.

Veränderungen des Harndranges

Wenn die Prostata vergrößert oder entzündet ist, kann sich der Harndrang verändern. Plötzlich steht man öfter auf, muss aber manchmal nur wenig Wasser lassen.

Vor allem nachts, wenn der Harndrang den Schlaf stört – das nennt sich Nykturie – kann das anstrengend werden. Der Drang kann auch ganz plötzlich und stark auftreten, was das Risiko für kleine Unfälle erhöht.

Manchmal bleibt das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleert zu haben, und man läuft immer wieder zur Toilette. Wie stark die Beschwerden sind, hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab.

Inkontinenz und Blasenfunktion

Eine gestörte Blasenfunktion kann dazu führen, dass Urin ungewollt abgeht – Inkontinenz nennt sich das. Gründe sind meist eine überaktive Blase oder ein schwacher Schließmuskel.

Am Anfang passiert das oft nur bei starkem Harndrang oder körperlicher Belastung wie Husten. Später kann der Urin auch ohne Vorwarnung abgehen.

Das belastet im Alltag ziemlich, gerade sozial. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig abzuklären, was los ist, um die Kontrolle über die Blase zurückzugewinnen. Mehr zu Prostata und ihren Erkrankungen gibt’s übrigens auch bei Gesundpedia.

Moderne Therapieoptionen für gutartige Prostataerkrankungen

Darstellung des männlichen Beckens mit hervorgehobener Prostata und verschiedenen modernen Behandlungsmethoden.

Gutartige Prostatavergrößerungen werden je nach Beschwerden und Gesundheitszustand unterschiedlich behandelt. Die Möglichkeiten reichen von Medikamenten über schonende Eingriffe bis hin zu klassischen Operationen.

Das Ziel ist immer, den Harnfluss durch die Harnröhre zu verbessern und Probleme am Blasenhals zu verringern.

Medikamentöse Therapieansätze

Bei leichten bis mittleren Beschwerden kommen oft Medikamente zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass sich die Muskulatur der Prostata und des Blasenhalses entspannt, was das Wasserlassen erleichtert.

Alpha-Blocker und 5-Alpha-Reduktase-Hemmer sind hier die gängigen Wirkstoffe. Alpha-Blocker wirken meist schnell, während 5-Alpha-Reduktase-Hemmer die Prostata langsam verkleinern – das dauert aber ein paar Monate.

Medikamente sind oft die erste Wahl, wenn keine schweren Entleerungsstörungen vorliegen. Sie lassen sich auch mit anderen Therapien kombinieren, je nach Situation.

Natürlich muss man Nebenwirkungen und den allgemeinen Gesundheitszustand immer im Blick haben.

Minimaleingriffe und interventionelle Techniken

Minimalinvasive Eingriffe bieten sich vor allem dann an, wenn Medikamente nicht genug helfen oder eine OP zu riskant wäre. Diese Verfahren sind meist schonend und verursachen wenig Schmerzen.

Ein Beispiel ist die Rezūm-Wasserdampf-Therapie, bei der mit Dampf gezielt überschüssiges Gewebe zerstört wird – ganz ohne große Schnitte.

Auch die HOLEP-Lasertherapie zählt dazu. Hier wird das störende Gewebe mit einem Laser entfernt, was den Blutverlust gering hält.

Solche Eingriffe lassen sich oft ambulant machen und die Erholungszeit ist meist deutlich kürzer als bei klassischen OPs.

Chirurgische Verfahren bei Prostatavergrößerung

Bei starken Symptomen oder einer deutlichen Harnröhrenblockade ist eine Operation oft unumgänglich. Dabei entfernen wir das überschüssige Prostatagewebe, das den Blasenhals verengt und den Harnfluss stört.

Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) ist die Methode, die wir am häufigsten anwenden. Hierbei erfolgt die Entfernung des Gewebes über die Harnröhre – ein äußerer Schnitt ist also nicht nötig.

Es gibt auch moderne Laseroperationen, die weniger Blutungen verursachen. Sie ermöglichen eine präzise Entfernung des Gewebes.

Welches Verfahren passt, hängt vom Gesundheitszustand, der Prostatagröße und den Beschwerden ab. Nach der OP ist meistens eine kurze Katheterzeit angesagt – nicht gerade angenehm, aber meistens gut auszuhalten.

Nachsorge und Langzeitprognose

Nach der Therapie behalten wir den Erfolg natürlich genau im Blick. Wir kontrollieren regelmäßig per Ultraschall und Urinflussmessung, ob die Harnentleerung wirklich besser bleibt.

Mögliche Nebenwirkungen wie Harninkontinenz oder Erektionsstörungen wollen wir früh erkennen. Hier helfen oft Physiotherapie oder Medikamente weiter.

Viele Patienten erleben nach der Behandlung eine spürbare Steigerung der Lebensqualität. Trotzdem – die Prostata kann weiter wachsen, deshalb bleibt eine langfristige Beobachtung sinnvoll.

Wir beraten unsere Patienten ausführlich zu Nachsorge und den nächsten Schritten, falls mal wieder was sein sollte.

Aktuelle Therapiekonzepte bei Prostatakrebs

Heutzutage stehen uns mehrere Methoden zur Verfügung, um Prostatakrebs gezielt zu behandeln. Moderne Techniken erlauben eine frühe Erkennung und eine Therapie, die wirklich passt – das ist schon ein Fortschritt.

Präzise Diagnostik, schonende Operationsverfahren und bewährte Strahlen- sowie Hormontherapien spielen dabei eine große Rolle.

Diagnostik und moderne Früherkennung

Mit neuen Bildgebungsverfahren wie der PSMA-PET/CT hat sich die Diagnostik enorm verbessert. Diese Technik findet Krebszellen sehr genau, sogar im frühen Stadium oder bei kleinen Metastasen.

Auch der PSA-Test bleibt ein wichtiger Baustein, um Veränderungen im Blutserum zu überwachen. Ein Anstieg des PSA-Werts kann auf Krebs oder ein Rezidiv hindeuten – manchmal ist das aber auch ein Fehlalarm, das muss man sagen.

Genetische Tests, etwa auf BRCA1/2, sind ebenfalls wichtig. Sie beeinflussen die Wahl der Therapie und helfen, unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Behandlung lässt sich so wirklich individueller gestalten.

Operationen und minimalinvasive Techniken

Bei gut begrenztem Krebs bleibt die Prostataentfernung der Standard. Wir setzen dabei vor allem auf minimalinvasive Techniken wie die roboterassistierte radikale Prostatektomie.

Der Vorteil? Weniger Blutungen, weniger Schmerzen, die Patienten sind oft schneller wieder auf den Beinen. Das Risiko für Nebenwirkungen wie Inkontinenz oder Impotenz sinkt ebenfalls.

Manchmal kommt auch eine fokale Therapie infrage. Hier behandeln wir nur den Tumorbereich und schonen das umliegende Gewebe – das kann für die Lebensqualität echt entscheidend sein.

Strahlen- und Hormontherapien

Strahlentherapie wirkt besonders gut bei lokal begrenztem Tumor oder als Ergänzung nach einer OP. Moderne Verfahren wie die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) schonen das gesunde Gewebe so gut es geht.

Hormontherapie bremst das Wachstum, indem sie das Testosteron senkt – bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Prostatakrebs ist das eigentlich unverzichtbar.

Es gibt inzwischen auch neue Medikamente, die gezielt den Androgenrezeptor blockieren oder DNA-Reparaturmechanismen stören. Oft kombinieren wir Hormontherapie mit Strahlenbehandlung oder zielgerichteten Medikamenten, um das Tumorwachstum möglichst effektiv zu kontrollieren.

Umgang mit Nebenwirkungen und Begleiterkrankungen

Viele Therapien bei Prostataerkrankungen bringen Nebenwirkungen mit sich, die die Lebensqualität beeinflussen können. Es ist wichtig, diese früh zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Auch Begleiterkrankungen brauchen eine durchdachte Planung – da gibt’s keine Patentrezepte, jeder Fall ist anders.

Blasenfunktionsstörungen nach Therapien

Blasenfunktionsstörungen wie Inkontinenz sind häufige Folgen nach Operationen oder Bestrahlung. Gerade in den ersten Monaten nach der Behandlung kommt es oft zu unkontrolliertem Harnverlust.

Frühzeitige Beckenbodenübungen helfen, die Blasenfunktion zu verbessern und Inkontinenz zu verringern. Hilfsmittel wie Einlagen machen den Alltag etwas leichter.

Wenn die Probleme bleiben, gibt’s noch medizinische Behandlungen oder sogar operative Möglichkeiten. Wichtig ist, offen mit dem Ärzteteam zu sprechen, damit man die richtige Unterstützung bekommt.

Sexuelle Gesundheit und Lebensqualität

Therapien wirken sich leider oft auf die Sexualität aus. Erektionsstörungen, Libidoverlust oder andere Veränderungen können auftreten, und das betrifft nicht nur einen selbst, sondern auch die Partnerschaft.

Eine frühzeitige Beratung hilft, und es gibt Medikamente oder Hilfsmittel, die die Erektion unterstützen können. Gespräche über sexualmedizinische Begleitung sind ebenfalls sinnvoll, um die Lebensqualität zu erhalten.

Es lohnt sich, offen mit dem medizinischen Team über diese Themen zu sprechen. Spezialisierte Beratungen zeigen Wege auf, wie man mit diesen Belastungen umgehen kann – auch wenn’s manchmal Überwindung kostet.

Zweitmeinungen und individuelle Therapieplanung

Die Therapie sollte wirklich zu unserer eigenen Situation passen. Dinge wie die Größe des Tumors, andere Krankheiten und unser Allgemeinzustand spielen eine Rolle bei der Auswahl der Behandlung.

Gerade deshalb ist es sinnvoll, sich immer eine Zweitmeinung einzuholen. Manchmal entdeckt man dadurch Optionen, die man vorher gar nicht auf dem Schirm hatte.

Eine zweite ärztliche Meinung hilft, verschiedene Wege abzuwägen. So steigt die Chance, dass wir uns am Ende für die Therapie entscheiden, die wirklich zu uns passt.

Bei der Planung der Behandlung lohnt es sich, Fragen zu stellen und auch mal Wünsche zu äußern. Das gibt uns ein Stück Kontrolle zurück.

So lassen sich Nebenwirkungen und Begleiterkrankungen oft besser in den Griff bekommen. Wer noch mehr wissen möchte, findet Infos zur individuellen Therapieplanung auf der Seite zu Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs.